Ausstellung

Andreas Feldinger

Kunstspielen

06. 03. - 29. 03. 2003

Eröffnung: Mittwoch, 05. 03. 2003, 19 Uhr
Einführungsspiel: Hildegard Fraueneder, Christian Sattlecker, Felix Schopf und Anton Thiel

Nach Pierre Bourdieu sind die „Regeln der Kunst“ die Regeln eines Spiels, eines ernsthaften Spiels, das der Glaube an den Wert des Spiels in Gang hält. Jede Kunstinstitution ist angehalten, diese Wertestruktur argumentativ immer wieder aufs Neue zu verteidigen, niemals sollte sie diesen ihren Glauben mit Zweifeln aufs Spiel setzen. Oder doch?

Jedes Spiel generiert Gewinner und Verlierer, Leidenschaft und Langeweile. Wir kennen nicht nur das „bloße“ Spiel, auch jede Menge dumme Spiele. Doch nicht jedes Spielen braucht das Spiel, da das Spielerische im Besonderen auch als kulturelles Universal bestimmbar ist, als Qualität des Menschen, der nach Schiller nur da ganz Mensch ist, wo er spielt.

Andreas Feldinger spielt. Er spielt mit Kunst ohne aus diesem Spiel einen Testlauf zu machen, ohne sich einzuüben im Modell Kunst und Künstler, wie manche pädagogischen Kunstvermittlungsprogramme versuchen, Kinder einzuüben.

Natürlich produziert KUNSTspielen die Illusion, dass es Kunst wäre, doch das Reizvolle darin ist, dass es im Spiel einen Kunst-Ersatz liefert, der nur dann die spielerische Lust und den damit verbundenen Luxus der Leichtigkeit bereitet, wenn vergessen wird, dass es nur Ersatz ist.

Hildegard Fraueneder