Ausstellung

Andreas Fogarasi

Culture Park

28. 02. - 30. 03. 2002

Eröffnung: Mittwoch, 27.02.2002, 19 Uhr
Einführung: Georg Schöllhammer

Kultur und Ökonomie sind zwei Bereiche, die die Opposition, in der sie sich einst befanden, längst verlassen haben. Einerseits hat sich Kultur kommerzialisiert und popularisiert, andererseits ist sie selbst zu einem wichtigen Leitbild in ökonomischen Diskursen geworden. So zum Beispiel im Standortwettbewerb, wenn Städte vermehrt auf das Argument Kultur setzen, um Investoren anzulocken. Neben Infrastruktur und Steuersituation ist das Image einer Stadt immer wichtiger für das Unternehmensbild. London setzt mit Design, Musik und Gegewartskunst darauf, "the coolest city on planet" zu sein, Salzburg punktet mit Hochkultur, einer total musealisierten Innenstadt und demnächst vielleicht auch mit spektakulärer Museumsarchitektur.

Unter dem Titel "Argument Kultur" hat Andreas Fogarasi für die aktuelle Ausgabe der Stadtforschungszeitschrift "dérive" einen Schwerpunktteil zusammengestellt. Darin finden sich Beiträge und Interviews zu Themen wie Kulturalisierung der Ökonomie, Creative industries, neuen Allianzen zwischen Kunst und Wirtschaft, zur Städtekonkurrenz Berlin Hamburg, dem Konzept Kulturhauptstadt aber auch zu aktuellen Strategien in der Museumsarchitektur.

Für die Ausstellung liefert das Heft gleichsam den theoretischen Background: Der Titel verweist auf den Park als derzeit höchst erfolgreiche räumliche Organisationsform - das Nebeneinander sich ergänzender Teile, die infrastrukturelles oder zumindest symbolisches Kapital teilen, scheint sich bei Themenparks ebenso zu bewähren wie bei Industrie- oder Büroparks. Die Ausstellungsinstallation ist ihrerseits als lose Verknüpfung verschiedener Teile angelegt, die modellhaft Formen dieser gegenseitigen Durchdringungen von Kultur-, Standort- und Identitätspolitik untersuchen.