Regula Dettwiler, Gregor Eldarb, elffriede, Veronika Schubert, Kamen Stojanov
Kuratorin: Hildegard Fraueneder
Sammeln ist Passion, ist Leidenschaft, eine Sucht wie auch eine nobilitierende Tätigkeit. Das Sammeln scheint nur dann harmlos, dient es dem Zeitvertreib oder der Erbauung, weist aber phantasmatische Züge auf, wenn die Motivation davon handelt, Sinn und Ordnung in das Zufällige, Bedrohliche, Unübersichtliche oder Fragmentierte zu bringen.
Gesammelt kann alles und jedes werden, Beziehungen ebenso wie Dinge, Texte wie auch Gerüche, Erfahrungen und Momente. Gesammeltes kann zu 'Läden des Glücks' gehäuft und gehortet werden wie auch transferiert und transformiert zu völlig neuer Bedeutung gelangen. Entscheidend für jegliches Sammeln ist das Lösen der jeweiligen Teile aus all ihren ursprünglichen Funktionen, um das jeder Sammlung Grund gelegte 'In Beziehung Treten' zu gewährleisten und Zusammenhänge herzustellen, die das Einzelne zu einem verdichteten Bild bannen.
Das künstlerische Aufgreifen dieser in allen gesellschaftlichen Feldern gepflegten Kulturtechnik folgt unterschiedlichen Absichten. Einerseits fasziniert an der Geste des Sammelns der Effekt des Mehrens und Akkumulierens, andererseits ist es das Anordnungsdisplay und der Modus der Re-Präsentation, dem die künstlerische Aufmerksamkeit gilt. Wie für jedwede Sammlung kein System benennbar wäre, das sich nicht für eine individuelle Ordnung eignen würde, folgen auch die künstlerischen 'Revisionen' einer je eigenen Logik und Systematik. Somit bildet die Ausstellung kein einheitliches, dafür ein vielgestaltiges verdichtetes Bild, das aufgegriffene Spielarten des Sammelns aus der sozialen Lebenswelt, aber vor allem auch aus der Kunstwelt modellhaft nachstellt, reflektiert und kommentiert.