In einem Raum – so auch im Ausstellungsraum – existieren verschiedene Systeme gleichzeitig. Wie auf unserer Erdoberfläche. Allerdings wird meist über andere lebende Systeme „unseres“ darüber gestülpt, jedoch dabei kaum wahrgenommen, dass dies existierende und funktionierende Netzwerke zerstört.
Möglichkeiten, diese Systeme zu kommunizieren, bieten kartografische Methoden, mit deren Mitteln über Fragen der Nutzbarmachung hinaus auch interkulturelle Zusammenhänge kritisch aufgearbeitet werden können. In der künstlerischen Darstellung kommt der Inszenierung eine zweifache Funktion zu, sie dient der Sichtbarmachung der Projektinhalte ebenso wie sie auch eines der zu erforschenden Systeme ist:
Eine WETTERSTATION animiert als performative Installation Besucher/innen zu einer verbalen und gestisch artikulierten „Prognose“ der (Wetter-)Lage in der ferneren Zukunft.
PARADIESVÖGEL verfolgt die Reise einer Feder aus Papua Neuguinea, die als Hutschmuck gedient hatte, über Mittelsleute zurück in ihr Herkunftsland; die reale Rückgabe verweist auf Prozesse der Aneignung und Enteignung einer fremden Kultur im Zuge des europäischen Imperialismus.
SCHLUPFLÖCHER verweisen auf die zentrale Frage, wie viel von dem wahrgenommen wird, was abseits der großen Inszenierungen passiert.