Foto: Isi Heigl
In der Ausstellung Kunstkarussell - welcome to the art circus! werden die Räumlichkeiten der Fünfzigzwanzig von der Künstlerin Isi Heigl als Treffpunkt, Spielwiese und als Tor zum Hinterhof in eine andere Wirklichkeit genützt.
Heigls künstlerische Praxis besteht aus slapstick-artigen malerischen Handlungen, und dem Einsatz ihrer Alter Egos. Sie hinterfragt das immerwährende Wiederholen von (Denk)mustern und führt mit ihren Figuren Authentizität, (Marken-) Identität und Subjektivität ad absurdum. So können die entworfenen Figuren und Rollen, nicht nur als eine feministische Kritik an einem androzentrischen Weltbild verstanden werden, sondern auch als eine Reflexion über die Auflösung zwischen privater und öffentlicher Persönlichkeit und im weiteren zwischen Kunst und Leben per se.
Heigls Aktionen entstehen als Reaktionen auf Ereignisse in ihrem unmittelbaren Umfeld und befragen die Machtstrukturen der Systeme, in denen sich die Künstlerin bewegt. Beispielsweise wird eine herkömmliche Sitzbank, in der von Heigl gegründeten „Isi-Bank“ zur Institution erklärt. So werden die Möglichkeiten des Homonyms „Bank“ als breites Spiel der Mehrdeutigkeit zwischen Finanz- und Kunstwelt ausgelotet. Dabei bedient sich die Künstlerin der Formensprache bekannter Bankinstitute. Als übergeordnete Motivik dienen Wiese, Wald und Vegetation, die im weiteren auf das „Sitzen auf einer Bank“ und der damit verbundenen kontemplativen Betrachtung der Natur, als Kunstform verweisen. So sind „Blüten“, wie Heigl die Währung dieser Bank betitelt, mit Mohnblumenmotivik bemalte Falschgeldscheine. Diese Mo(h)neten sind in Heigls Kunstbankensystem ein Verweis auf Claude Monets Mohnblumenfelder und auf die monetäre Verwertung dieser Werke. Die Blumenmotivik ist aber auch Hinweis auf das oft als „weiblich“ bezeichnete Genre der Blumenstillleben. In diesem „Bank-System“ handelt die Künstlerin in verschiedenen Rollen, und übernimmt selbst den Bereich der „Human-Ressources“ um den Begriff des Selbstmanagements ad absurdum zu führen. Somit ist sie: Bankdirektorin, Kritikerin, Personalmanagerin und Maskottchen zugleich. Als Sinnbild für das (eigene) „Sich im Kreis-Drehen“ installiert sie in den Räumlichkeiten der Fünfzigzwanzig ein Karussell, welches als mehrdeutige bewegliche Metapher verstanden werden kann. Ein Ort an dem sich alle versammeln, die sich fragen, wie es weitergeht, wenn sich alles weiterdreht!
Eröffnung, Freitag, 25.08.23, 17-22h
18h: Eröffnungsperformance: Welcome to the art circus!
Psyschwestern live
Low Profiler: „Schlager mortale – kälter als der Tod“ (fission-dub-live-session)
Samstag, 23.09.23, 17h
Eröffnung: Abstandl
Friends: Low Profiler und Carestine (LiveSet)
Samstag, 14.10.23, 17h
Sind *INNEN out? / ***Wer hat Angst vor jederFRAU?
Prozession durch die *INNENstadt (Jedefrau und ihre Werke)
Treffpunkt 17h: Fünfzigzwanzig, Residenzplatz 10
Freitag, 20.10.23, 17h
ALLES MUSS RAUS! Finissage
Die Kaufhausdetektivinnen Birgit Sattlecker und Lisi Heigl ermitteln
DJ Somat
JOUR FIX: Jeden Dienstag während der Ausstellung „KUNSTKARUSSELL – welcome to the art circus!“
BROT UND SPIELE am Rosendienstag
hier kann sich etwas entwickeln, ohne Posting- oder Kaufzwang
Foto: Isi Heigl
Foto: Isi Heigl
Foto: Isi Heigl
Foto: Isi Heigl
Figurentheater, 2023
Foto: Anna Aicher
Figurentheater, 2023, Detail
Foto: Anna Aicher
Kunstkarussell, Ausstellungsansicht 5020
Foto: Anna Aicher
Kunstkarussell, Ausstellungsansicht 5020
Foto: Anna Aicher
Kunstkarussell, Ausstellungsansicht 5020
Foto: Anna Aicher
Play with the Tiger, Play with Money, Die Zähmung des Tigers kann nur ein postkapitalistisches Kunststück sein, 2023
Foto: Anna Aicher
Sprung durch den Feuerrahmen, 2023
Foto: Anna Aicher
Kunstkarussell, Ausstellungsansicht 5020
Foto: Anna Aicher
Lebendes Orchestrion, 2023
Foto: Anna Aicher
Foto: Isi Heigl