Reisen ist für mich ein Sammeln von Bildern. Einige Darstellungen und Sujets entwickeln sich später – bei der Arbeit im Atelier – zu Metaphern eines Denkprozesses. Sie kleben an mir, machen sich wichtig und werden durch die Wiederholung und Kombination zu Elementen meiner visuellen Erzählweise – im Idealfall zu Piktorialen Begriffen, deren Sinn sich durch ihren Gebrauch entschlüsselt.
Im Gegensatz zum Wort kann das Bild – sofern es gegenständlich ist – emotional weitgehend auch über seinen kulturellen Kontext hinaus verstanden werden. Ich beginne also mit dem Bau eines zweiten Turmes zu Babel. Denn wenn man der Geschichte des Mythos folgt, so hat die Menschheit einst eine gemeinsame Sprache gesprochen, und sie war am besten Weg zu einer friedlichen Weltunion. Diese Ursprache zerstörte Gott aber in Folge eines Revierkampfes zwischen Himmel und Erde, zwischen sich und den anderen.
Meine Raumcollage aus Zeichnungen, Texten, Linol-Intarsien, Bildern, Videoarbeiten und Objekten ist eine experimentelle Versuchsanordnung, welche die Bildsprache als Möglichkeit einer besseren globalen Verständigung vorschlägt. Eine Symbolhandlung, die der Möglichkeit einer neuen interkulturellen Identität nachspürt.