Es gibt keine Empfehlungen dafür, wie man sich eine Ausstellung von Marianne Lang am besten ansehen sollte. Wichtig ist, sich alles anzusehen. Jedes Projekt ist ein Konglomerat aus verschiedenen Medien, von Malerei über Fotografie bis hin zu Video. Dieses Konglomerat, geschickt eingefügt in den Ausstellungsraum, bildet ein ‚Gesamtes'. Jede/r AusstellungsbesucherIn bahnt sich ihren/seinen eigenen Weg durch den mit unterschiedlichen Bildmedien bestückten Raum, jedoch das Empfinden nach diesem Parcours wird bei den meisten das gleiche sein: Man hat das Gefühl ‚zu verstehen’. Die Installation 'living room' wird erst in ihrer Gesamtheit schlüssig.
Im Video agiert die Künstlerin in einem sie unmittelbar umgebenden Raum mit Bildern und Gegenständen des Alltags. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Person vermischt sich mit der künstlerischen Arbeit. Malerei, Fotografie und Video – selbstproduziert sowie gesammelt – dienen als Vergleichsmaterial und Gegenüberstellung des persönlichen Erscheinens mit sterotypen Gesten und Handlungsbildern sowie der Erforschung eigener als auch fremder Verhaltensmodi.
‚living room’ – das Wohnzimmer als ideale Metapher für das ‚Leben’ und das ‚leben’. Ein vielseitiger Raum als Platz der Ruhe und Entspannung (z.B. vor dem Fernseher), gleichzeitig ein Inspirationsplateau, aber auch ein Ort der Wiederholungen – ein Routineschauplatz. Das Wohnzimmer ist sowohl eine Rückzugsmöglichkeit als auch Ausgangspunkt für Neues, es bietet Platz für Sammlung und Zerstreuung…..und wieder von vorn, weiter!