Kurz vor ihrem Verschwinden hat eine aus Rohren und Leitungen bestehende Melkmaschine ihre letzten Geräusche in einem Stall in Seekirchen von sich gegeben. Entwendet von ihrem ursprünglichen Zweck, aufgerüstet mit Mikrofonen und Effekten, gab diese Maschine noch einmal eine gänzlich neue Seite zu erkennen. Es heißt, sie sei einst verwendet worden, um Kühen die Milch aus den Eutern zu saugen, doch nun saugte sie in die Leere hinein. Auf der Suche nach einem Sinn wendet sich die Maschine den Ohren der Künstler*innen zu. Auch die scharrenden Futtertröge und kreischenden Scharniere der Gatter besingen ihre Fähigkeit zur geräuschhaften Artikulation, als sei ihnen bewusst, dass die Geräusche auch ohne sie auskommen werden, und führt ein letztes crescendo ihrer akustischen Fähigkeiten vor.
Die gründlichen Sound-Forscher*innen der Kelle haben diese letzten Veräußerungen aufgenommen, zu einem Sample-Pack verarbeitet und zur weiteren Verwendung der künstlerischen Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Die daraus entstehenden Tracks und Musikstücke werden nun im "rosa.beige" zur Erfassung des auditiven Melkstands präsentiert.