Ausstellung

Miriam Bajtala

Wilde Lösungen

10. 08. - 09. 09. 2006

Eröffnung: Mittwoch, 09. 08. 2006, 19 Uhr
Einführung: David Komary

Wilde Lösungen zeigt eine in die Räume und in die Medien aufgefächerte Archivstruktur, die gleichzeitig verwendet und unterlaufen wird. Nicht nur Verdichtung und Ordnung, nicht bloße Niederlegung gesammelter und ausgewählter Dinge zeichnen für  eine künstlerische Wendung des Archivbegriffs verantwortlich, sondern Schaffung und Aneignung fiktiver und zukünftiger Bilderbögen: Das Archiv als Erwartungsraum und potentieller Durchgangsraum in einer situativen Verklammerung des Sichtbaren mit dem Sichtbarmachenden.

Hier finden sich Titel wie „projiziertes heim“, eine Serie großformatiger Zeichnungen, die eine Kamerafahrt vom Atelierschreibtisch ausgehend hin zum Ateliereingang ‚be-zeichnet’. Eine Fahrt, die das filmische Zoom, die filmische Drehung, ein zeitlich verfasstes Umherschauen ‚manisch’ in zweidimensionale Flächen zu übersetzen sucht.

Oder ein anderer Titel, „Einraumbuch, Wien, Thelemangasse, 22 qm“. In dieser Arbeit wird die schon im Format der Zeichnung recherchierte und (re-)präsentierte Atelierwohnung mit Hilfe eines sogenannten ‚Raumfängers’ - ein Werkzeug, das Räume archivierbar macht – in ein Buch ‚gepresst’ . Oder aber eine Videoinstallation, in der der Kamerablick durch fremde Räume wandert und in dunklen Kästen anderer Menschen verschwindet.

Oder die Fotoserie betitelt mit „wahre Gesichter (Amerika für Freundinnen)“
Oder ...

Hinter all dem dann also die Frage: welche Bilder bleiben, welche Texte tauchen auf? Welche Sätze verschwinden oder vielmehr - welche tun dies nicht?