Die künstlerische Haltung von Nathalie Koger, Absolventin der Akademie der Bildenden Künste Wien, lässt sich nach Gabrielle Cram dadurch charakterisieren, dass sie in ihren filmischen und fotografischen Arbeiten den Versuch unternimmt, verschiedene bestehende Narrative aufzugreifen und in konkrete und situierte Kontexte und dabei gleichzeitig in einen verhandelbaren Beziehungsmodus zu stellen, was ein (Neu-, Ein-, Über-) Schreiben von Geschichte(n) ermöglicht. So zeigt beispielsweise der 16 mm-Film "Was ausgestellt wird", im Ambrosi Museum in Wien gedreht, eine Auseinandersetzung mit dem Dispositiv des Ausstellungsraumes in Verknüpfung mit der zweifelhaften NS-Vergangenheit von Ambrosi: Reifen-schwingend tanzt und turnt eine Hula Hoop-Tänzerin durch den Ausstellungsraum, beiläufig die Ausstellungsexponate betrachtend lächelnd an diesen vorbeiflaniert, sie aber auch buchstäblich einzufangen versucht, indem der Reifen einem Speer vergleichbar – und hier an die Figur der Amazone erinnernd – in den Raum geworfen wird; am Ende besteigt sie die Plattform eines Rundmöbels, das sich einem Sockel vergleichbar im Ausstellungsraum auftürmt und als imaginärer Platzhalter für eine Neuinterpretation der spulpturalen Setzungen dient. In der Kontrastierung der Sich-frei-Bewegenden mit dem Statuarischen der Ausstellungsstücke entsteht jener notwendige Raum dazwischen, der Bilder einer Raumaneignung ohne Besetzung eines Territoriums entstehen lässt und mit diesen ein Ende dichotomer Denksysteme zu denken zulässt.
Durch die Zusammenarbeit künstlerisch gegenwärtig sind: Annabel Carberry, Karin Cheng, Christoph Kolar, Barbara Schwertführer, Mathias Windelberg und Amelie Zadeh.