Ausstellung

NIEMANDsLAND

Ein Projekt von Ursula Hansbauer und Wolfgang Konrad

06. 10. - 05. 11. 2005

Ausstellung im Studio

Eröffnung: Mittwoch, 05. 10. 2005, 19 Uhr

Im Studio der Galerie 5020 zeigen die Künstler_innen Ursula Hansbauer und Wolfgang Konrad das Projekt NIEMANDsLAND. Im Zentrum der Rauminstallation steht eine Expedition der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den 1930er Jahren im Hindukusch Gebiet. Die zehn Monate dauernde Reise gehört zu den bedeutendsten in der Geschichte der deutschen wissenschaftlichen Sammelreisen. Eine Karawane von sechs europäischen Wissenschaftern, dreißig Soldaten, Offizieren und Dolmetschern, acht Dienern, und im Durchschnitt etwa dreißig Trägern war in Afghanistan, Indien und Persien unterwegs. Samen und Pflanzen wurden "in jedem Ort, in dem ein Nachtlager aufgeschlagen wurde" gesammelt, zudem 'möglichst von allen Siedlungen, die am Wege lagen'. (Vgl.: „Deutsche im Hindukusch“, 1937)

Alles in allem sammelte die Expedition 4.325 Proben, darunter allein 893 Weizen- und 580 Gerstenarten, aber auch über 1000 Proben von Hülsenfrüchten, 279 von Öl- und Faserpflanzen, 366 Gemüse und Gewürze, rund 200 Nuss- und Obstbäume, Tabak, Arznei- und Wildpflanzen. Viele der Exponate in dieser Ausstellung stammen von dieser Expedition und repräsentieren in Form von archivierten Pflanzen das Gedächtnis dieser Reise.

Anhand dieser einen Expedition verfolgen die Künstler_innen die koloniale Geschichte des Sammelns von pflanzengenetischen Ressourcen bis zur aktuellen Verwendung von Pflanzen als patentfähige Materie.

Ursula Hansbauer und Wolfgang Konrad arbeiten seit 1998 gemeinsam an Film- und Ausstellungsprojekten..

In Zusammenarbeit mit Christina Linortner
Dank an Clemens Stachel