Die neuen Arbeiten Peter Köllerers untersuchen mit fotografischen Mitteln Möglichkeiten und Bedingungen einer reinen - nicht funktionellen - Anwesenheit: Sie zeigen Orte, die keine eindeutigen Funktionen mehr aufweisen, zeigen Gegenstände, die keiner genormten Beziehung zur Umgebung unterliegen.
Die abgebildeten Objekte entwickeln in diesen Arbeiten skulpturale Präsenz, die menschenleeren Räume der Bilder bieten den BetrachterInnen bühnenartige Szenarien, die auffordern, imaginativ 'aufgefüllt' zu werden.
Die Fotografie, die stets mit Bedacht ausgewählten Situationen und die minutiös geplanten Aufnahmen sind für Peter Köllerer stets nur Ausgangspunkt für bildnerische Konzepte. Dabei entstehen Bilder, deren Modellhaftigkeit (in Bezug auf mögliche Existenzformen außerhalb der Norm) über ihren quasi-dokumentarischen und in einem engeren Sinn auch fotografischen Charakter zu stellen ist.
In den großformatigen Fototapeten Peter Köllerers wird die Architektur des Ausstellungsraumes aufgebrochen und bühnenhaft erweitert. Wie diese erhöht auch die Präsentationsform des Leuchtkastens mit ihrer ausgeprägten Objekthaftigkeit - bei gleichzeitiger Immaterialität des fotografischen Bildes - die Plastizität der Bildgegenstände. Als Installationen korrespondieren sie mit dem Raum, der sie umgibt: Peter Köllerer lässt Orte und Dinge aufscheinen, denen keine vorgegebene Regel eingeschrieben ist und die zu einer allgemein verfügbaren Realität in Distanz gerückt sind: In dieser Distanz wird die Arbeit des Künstlers erkennbar, die von einem gleichermaßen fotografischen wie bildhauerischen Interesse geprägt ist.
Freitag, 12. 03. 2004, 19 Uhr: Gespräch und Diskussion mit Peter Köllerer