Diskussion

Prekäre Anerkennung

mit Petja Dimitrova, Elisabeth Mayerhofer, Gottfried Schweiger und Markus Griesser (Moderation)

17. 04. 2010, 18.00 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung "entsprechend PREKÄR" von Nina Höchtl

Unterschiedlichste prekäre Arbeitsfelder - wie zum Beispiel Freelance-Journalismus, Sexarbeit, Call Center Jobs, Kunst- bzw. Kulturarbeit und noch viele mehr - haben bestimmte Aspekte gemein, wie zum Beispiel die Unregelmäßigkeit und die Unberechenbarkeit der Arbeit, das Ineinanderübergehen von Arbeit und Lebenszeit, sowie den Einsatz von Fähigkeiten und Wissen, die nicht quantifizierbar sind und dadurch selten anerkannt und lukriert werden.

Ebenso eindeutig sind aber auch Unterschiede in Bezug auf soziale Anerkennung und den Grad der Verletzlichkeit in den jeweiligen Arbeitsfeldern auszumachen.

Kann in prekären Arbeits- und Lebensverhältnissen überhaupt eine Anerkennung stattfinden?
Wie kann eine solche, wenn sie nicht entsprechen finanziell entlohnt wird, vermittelt werden?
Ist Anerkennung ein prekärer Zustand an sich?
Wie können wir den geheimen und nicht ganz so geheimen Gründen, uns in Form von obligatorischen (und zwanghaft!) freien Arbeiten ausbeuten zu lassen, auf die Spur kommen, ohne dabei unsere Ideen und Wünsche, die uns bewegen und dir wir verwirklichen wollen, aufzugeben?
Wie können wir uns gegenseitig und uns selber, in diesem sich ständig in Veränderung befindenden Prozess, anerkennen?

Petja Dimitrova ist Vorsitzende der IG Bildende Kunst und Künstlerin mit Arbeitsfokus auf Migration und politischem Antirassismus.

Markus Griesser arbeitet in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Medien und ist politisch aktiv u.a. beim Prekär Café, Wien


Elisabeth Mayerhofer ist Kulturwissenschaftlerin und Mitglied der Forschungsgesellschaft für kulturökonomische und kulturpolitische Studien (FOKUS).

Gottfried Schweiger ist selbstständiger Philosoph und sozialwissenschaftlicher Projektleiter am Internationalen Forschungszentrum für soziale und ethische Fragen, Salzburg, Mitglied des Salzburg Center for European Union Studies und arbeitet hauptsächlich zu sozialethischen Fragen der Veränderung der Arbeitswelt und der Arbeitslosigkeit.