Ausstellung

Renate Egger

Häschen hüpf (remake)

06. 04. - 06. 05. 2006

Ausstellung im Studio

Eröffnung: Mittwoch, 05. 04. 2006, 19 Uhr
Einführung: Hildegard Fraueneder

Die audiovisuelle Installation „Häschen hüpf (remake)” besteht aus zwei als Endlosschleifen montierten Videoprojektionen, die (in Raumhöhe) übers Eck installiert sind. Beide Videos sind so aufeinander abgestimmt, dass sich bewegtes Bild und Ton ergänzen und gemeinsam zu einer Einheit verschmelzen.

Der Gesang eines Kinderliedes begleitet den Übergang, die Metamorphose vom Lebendigen zum Toten, von Dynamik zur Stagnation. Ist das der Grund dafür, warum das Häschen nicht mehr hüpfen kann? Oder sind es die Einflüsse seiner Umwelt (einem Käfig gleich), das es erstarren lässt? Es bedarf einer geheimen Regieanweisung, damit es sich wieder bewegt und somit selbst aus der misslichen Lage in der Grube befreit. Die langsame Überblendung der Metamorphose verweist auf den allmählichen Ablauf von Änderungen. Dem entgegengesetzt ist die Kürze der Arbeit, die den Betrachter irritiert und gleichsam zu erneuter Rezeption auffordert.

Eine Tänzerin dreht sich über die Bildfläche und weckt durch ihre Bewegungen und Kostümierung Assoziationen an das Ballett, den wohl beliebtesten Mädchentraum symbolisierend. Der Protagonistin werden aber die für den Tanz bedeutsamsten Körperteile leblos gemacht, indem sie eingegipst werden. Unfähig sich ihrer Passion hinzugeben, sinniert sie über ihre Situation, gleich einer Tänzerin in Edgar Degas Bildern, bis sie selbst einen Befreiungsakt arrangiert. Losgelöst von ihren Fesseln zeigt sich, dass Trennungen nicht ohne Verletzung passieren. Und wer behauptet wirklich, dass Cindarellas Schuhe niemals drücken?

Renate Egger, geb. 1975, Studium an der Universität Mozarteum und Universität Salzburg, seit 2000 Ausstellungsbeteiligungen und Teilnahmen an Filmfestivals.