Eröffnung: Mittwoch, 05. 03. 2003, 19 Uhr
Einführung: Andreas Spiegl
Ohne kritische Attitüde, aber unverkennbar mit Ironie und Selbstironie zeigt Rita Nowak in ihren neuen Arbeiten eine vergnügliche Auseinandersetzung mit dem Ich an-sich. Gesucht wird unter Berühmtheiten ebenso wie unter Namenlosen, die allesamt soziale Stereotype als konsistente Ich-Entwürfe verkörpern. Dabei fungiert das Gesicht der Künstlerin als die verschieb-, verborg-, und verfügbare Matrix für das moderne Spiel der Identitätssuche, die schon lange nicht mehr von Identifikation handelt, sprich von der Vorstellung von Nähe zum begehrten oder verehrten Objekt, sondern von Identität, die auf der Höhe der Zeit nicht mehr durch Leben und Werk erkämpft, sondern durch Ergreifung erworben und Verwerfung überwunden wird. Glenn Gould, Vivienne Westwood, Ludwig XIV oder Botticellis Venus haben in Zeiten der ungebundenen, aus allen Ismen befreiten Iche eine gemeinsame Sendung. Sie sind Charaktergefäße, in die sich umhernomadiesierende Iche füllen für Augenblicke, um sich hinter sich zu lassen, auf der kurzweiligen Suche nach dem Anderen, nach dem Neuen in sich.
Wer Rita Nowaks Arbeiten kennt, schätzt neben der unaufdringlichen Verbindlichkeit ihrer Denkbewegung, ihre feminine Handschrift im künstlerischen Ausdruck ebenso wie die Leichtigkeit mit der sie große Themen ins Bild setzt. Dabei zeigt sie stets Sympathie für die Phänomene die sie beschreibt, im besten Sinne poetisch, wenn ihr Werk gleichzeitig ist was es zeigt: ME MYSELF & I.