Frontcover SERPENTINE
Foto: Theresa Hattinger
Die Publikation dokumentiert ein Kunstprojekt im hochalpinen touristischen Raum der Großglockner Hochalpenstraße, einer der bedeutendsten und bestbesuchten Tourismusattraktionen Österreichs. Sie stellt dessen Planungs- und Baugeschichte in den 1920er und 30er Jahren vor, als die Straße als heroisches Meisterwerk der Ingenieurbaukunst und Schlüsselbau des österreichischen Nationalbewusstseins der jungen Ersten Republik und des Ständestaates propagiert wurde, ebenso wie die sich wandelnde Rolle der bildenden Kunst von ihrer Komplizenschaft mit der touristischen Sehnsuchtsproduktion zu einer mitunter hyper-kritischen Haltung, die zuletzt durch den Klimawandel noch verschärft wurde, der sich hier im schmelzenden Gletscher in paradigmatischer Form darstellt.
Das Projekt interpretierte das motorisierte touristische Erlebnis entlang dieser Straße als theatrale Co-Produktion von mobilisierten Akteuren in einem Bühnenbild aus Landschaft, Straße und Fahrzeugen aller Art: In Entwicklungsschritten wurde während der 3 Sommersaisonen sukzessive ein vielteiliger und weitreichender Parcours von Kunstwerken unterschiedlichster Genres errichtet: Gemälde, Skulpturen und ein Container-Kino, die das hochalpine Fahr- und Naturerlebnis entlang der Großglockner Hochalpenstraße und die ihr eingeschriebene(n) Geschichte(n) poetisch-kritisch kommentieren. Parallel dazu fungierte das Museum Moderner Kunst Kärnten als Basisstation zur kunsthistorischen Kontextualisierung und 'Safe Space', in dem filigranere Bilder, Skulpturen und Installationen vorgestellt wurden, die der extremen Witterung am Berg nicht standgehalten hätten – oder die erst parallel zur Arbeit am Berg durch die im Museum entstanden sind.
Das Format dieser Publikation folgt einem der ersten Folder zur Bewerbung der Bergstraße aus dem Jahr 1933. Der ausklappbare Umschlag öffnet sich zu einer breiten Straßenkarte, die eine historische Foto-Collage von Robert Haas zeigt, die weit voneinander entfernte Attraktionen zu beiden Seiten des Passes in nur einem Bild sichtbar macht. Diese Collage bildete 1937 als Wandbild das zentrale Exponat des österreichischen Pavillons auf der Weltausstellung in Paris.
Mit Kunstwerken von Iris Andraschek & Hubert Lobnig, Thomas Hörl & Peter Kozek mit Victor Jaschke, Ralo Mayer, Anna Meyer und Hannes Zebedin
Kurator: Michael Zinganel
Programm:
Intro: Ausschnitte aus dem Film „Lichthöhe“ von Thomas Hörl, Peter Kozek & Victor Jaschke
mit Thomas Hörl im Thirring-Mantel sowie kurze Vorstellung aller künstlerischen Arbeiten
Diskussion über die Erfahrungen während des mehrjährigen Kunst-im-öffentlichen-Raum Projektes und die Konzeption der Publikation mit:
Hilde Fraueneder, Initiatorin des Projektes, Vorsitzende des Fachausschusses des Fonds für Kunst am Bau 2017–2022
Tina Tscherteu, Projekt-Koordinatorin, Geschäftsführerin des Fonds zur Förderung von Kunst am Bau und im öffentlichen Raum, Land Salzburg
Theresa Hattinger, Grafikerin der Publikation
Michael Zinganel, Kurator und Herausgeber
Sowie Iris Andraschek & Hubert Lobnig, Thomas Hörl & Peter Kozek, Ralo Mayer, am Projekt beteiligte Künstler*innen
Moderation: Susanne Neuburger, Kunsthistorikerin, bis 2019 Sammlungsleiterin und Kuratorin am MUMOK Wien, Mitbetreiberin des online-blogs kunstund.net
Herausgeber und Verleger der Publikation: Michael Zinganel
für das Land Salzburg, das Land Kärnten und die Großglockner Hochalpenstraßen AG
ISBN 978-3-901371-14-1
Grafik: Theresa Hattinger
Fotos: Robert Haas, Wolfgang Thaler und die Künstler*innen
Mehr Infos über den Katalog und Bestellhinweise
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Foto: Theresa Hattinger
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Thomas Hörl & Peter Kozek mit Victor Jaschke, Lichthöhe, 2021
Hans Zebedin, Insel der Seligen, 2021
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Foto: Theresa Hattinger
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Foto: Theresa Hattinger
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Foto: Theresa Hattinger