Ausstellung

Sigrid Langrehr -

LIQUID ME

10. 07. - 28. 08. 2020

Sigrid Langrehr inszeniert in ihrer Kunst Versatzstücke ihrer Selbst. Ihr Körper tritt uns als performative Figur der Medienwelt in der Videoinstallation „Der gute Zwerg“ (2009) entgegen oder wird mittels Fotografie in Formationen aus Bruchstücken zerlegt, wie in der Fotoinstallation „Liquid Me“ (2020): Die einem Schiebepuzzle ähnliche Anordnung von Fotografien ihres Körpers wird durch einen abfotografierten Faden zusammengehalten. Im Gegensatz zu einem Puzzle, das sich an bestimmten Stellen zu einem Ganzen zusammenfügen lässt, werden bei Langrehr die Nahtstellen offengelegt, ein vollständig Ganzes ist nicht erreichbar – die einzelnen Teile bleiben Fragmente im Raum. Die Versatzstücke repräsentieren einerseits eine Auswahl vorhandener Realität, gleichzeitig entlarven sie die Utopie einer festgesetzten Wirklichkeit infolge ihres fragmentarischen Charakters. Sigrid Langrehrs Körperbilder sind fluide (liquid) – sie begegnen jeglicher festgeschriebener Form mit Leerstellen, die es neu zu verschieben gilt. Die Optionen werden ausgelotet und die Manipulierbarkeit ausprobiert. Was passiert, wenn der Körper als Projektionsfläche beschleunigten Informationsströmen ausgesetzt wird? Wie sich das Selbst zurückerobern?