Adventure Games, Politik und die Zukunft der Vergangenheit Das Projekt "Sowjet-Unterzögersdorf" starte vor zehn Jahren als Versuch der Implantierung einer "falscher Erinnerung" in das europäische Kulturgedächtnis. Und das hat recht gut geklappt. Ein fiktives kleines Land wurde geschaffen, die letzte Teilrepublik der UdSSR, und als LARP-Performance und öffentliche Interventionen inszeniert. Danach wurde das Konzept in ein Computer-Adventure-Game verwandelt, um die Kunde auch in die globale Mediensphäre zu tragen. Die postmodernen Debatte um Geschichte (und Geschichten) ist ein zentrales Element der Analyse und Kritik von nationaler und ethnischer Identität. Computerspiel-EntwicklerInnen nehmen diesen Diskurs nur sehr beiläufig wahr und verlieren dadurch wertvolle Diskurse aus den Augen. monochroms Gaming-Serie "Sowjet-Unterzögersdorf" kombiniert (Retro)Gaming, (Retro)Politik und (Krypto)Humor um die Diskussion etwas anzuheizen. Recht so!
SPEAKER
Johannes Grenzfurthner ist Künstler, Autor, Kurator, Regisseur und Gründer der Kunst- und Theoriegruppe monochrom. Er lehrt Kunsttheorie und künstlerische Praxis an der FH Joanneum und hat einen Lehrauftrag für Kommunikationsguerilla an der Kunstuniversität Linz. Er ist Leiter des Festivals Arse Elektronika (Thema: Sex und Technologie) in San Francisco und Co-Organisator der Roboexotica (Cocktail-Robotik). Hielt Vorträge auf: SXSWi, O'Reilly ETech, FooCamp, Maker Faire, HOPE, Chaos Communication Congress, Google (Tech Talks), ROFLCon, Ars Electronica, Transmediale, Influencers, Biennale Sao Paulo, Mozilla Drumbeat Barcelona und dem Neoteny Camp Singapore. Über ihn oder seine Projekte wurde bereits in der New York Times, Liberation, Spiegel, San Francisco Chronicle, CNN, Reuters, Slashdot, Boing Boing, New Scientist, The Edge, LA Times, NPR, ZDF, Gizmodo, Wired, Süddeutsche Zeitung, CNet oder dem Toronto Star berichtet.